1986 -
2004
O U T D O O R
| |
|
|
|
Wellness am
Issyk-Kul See,
'Kirgischer Ozean'
Alatau-Gebirge
Der Tag neigt sich
seinem Ende zu.
|
|
Bischkek präsentiert
sich als lebhafte, moderne Millionen-Stadt in Zentralasien. Im
Schachbrettformat angelegt, ergeben jedoch marmorverkleidete
öffentliche Gebäude zusammen mit den massigen
Wohnblocks in typisch sowjetischer Bauart
ein doch eher
farbloses Stadtbild. Direkt im Zentrum liegt der Ala Too- Platz mit dem
Weißen Haus der Regierung und dem
Historische Museum sowie
mehreren Springbrunnen. Vor einigen Jahren thronte dort noch
Lenin, der durch das Reiterstandbild des
Volkshelden Manas ersetzt und
hinter das Historischen Museum ausquartiert wurde. Wir besuchen im
gleichnamigen
Museum Mikhail Frunse, einen Freund Lenins und u.a. erfolgreicher
Heerführer der Bolschewikis. Bis 1991 trug die Hauptstadt auch seinen
Namen.
Lebensfroh der kirgisische Osh-Basar.
Die Fahrt von Bishkek nach Karakol am
Issyk Kul-See unterbrechen wir am
Burana-Turm, dem wohl ältesten
Minarett Zentralasiens, mit seinen
Balbal-Grabsteinen. In direkter Nähe befindet sich ein islamischer
Friedhof. In Karakol selbst laden die orthodoxe
Dreifaltigkeits-Holzkirche und die ebenfalls hölzerne, aber ohne Nägel
gezimmerte, Dunganen Moschee, ein. Außerhalb, mit Seeblick, liegt eine
Parkanlage, die Nikolaj Prjewalskij gewidmet ist. Er beschrieb 1883 auf
seiner 4. Forschungsreise als erster das Wildkamel und das nach ihm
benannte Pferd.
Unser Trekking beginnt in Jergalan, ca. 60km von Karakol entfernt. Die
nächsten 4 Tage wandern wir durch endlose, saftig grüne und blumenreiche
Täler. Dabei überqueren wir südwärts entlang der Flüsse
Chon-Jenalach,
Saryjaz und Tiuz die ca. 3.500m hohe Pässe
Jergolan, Ashutior und
Jenalach. Bestens eingelaufen erschnaufen wir auf steilem Geröll den 4000m
hohen Tiuz-Pass, der uns erstmals Einblick in das
Inylchek-Tal bietet.
Entlang des mächtigen Gletschers erstrecken sich die Hauptgipfel des
Tien
Shan bis hin zum Khan
Tengri. Beherrschend ist der 5.697m hohe
Peak
Nansena direkt gegenüber. Wir steigen steil hinab zum Fluss nach
Chon-Tash.
Im Rückblick sind die bisherigen Etappen durch weite Täler, satte Flora,
spannende Flussdurchquerungen, Regengüsse am Nachmittag und einen Schneeschauer, sowie harmlose Höhengewitter und Nachtfrost gekennzeichnet.
Mit der zeitraubenden Überquerung der Zunge des ca. 60 km langen,
zerklüfteten und schuttbedeckten Inylchek-Gletschers steigen die
Anforderungen. Aber auch die Eindrücke: Wuchtige, wegen des Gerölls
tückische Spalten, Gletscherseen, Eiskaskaden und Phantasiegebilde der
Erosion. Unser Camp erreichen wir dann endlich in einer Mulde auf der
Seitenmoräne. Eine kleine Quelle, ein See sowie ein Pfeifhase bilden die
Attraktion.
Da unsere Träger dort wegen eines vermeidbaren Missverständnisses zurückgekehrt
sind, sitzen wir in der Falle und können entgegen der Planung (Merzbacher
See) nur noch einen Tagesausflug Gletscher aufwärts unternehmen. Der
erreichte Aussichtspunkt bietet jedoch einen einmaligen Ausblick auf den
gegenüberliegenden, in diesen Tagen ausgelaufenen See und die
zentralen vergletscherten Eisriesen des Tien Shan.
Dorthin, ins Gletschercamp für Expeditionen auf
4.000m, bringt uns am
nächsten Tag ein Hubschrauber der kirgisischen Armee. Ein hochalpines
Amphitheater mit Khan Tengri (6.995m) und
Peak Pobeda (7.439m) umgibt uns.
In zwei Wanderungen nähern wir uns ihnen so weit, wie es die Verhältnisse auf
den Gletschern zulassen. Atemberaubend und ein weiterer Höhepunkt ist der
Rückflug entlang der Gletscherströme, Eisflanken und wieder am Merzbacher
See vorbei zur kasachischen Grenze, wo unser Bus schon wartet.
Ungeplant, dafür umso abwechslungsreicher, ist der abschließende
Wellness-Aufenthalt in einer Ferienanlage am Issyk Kul-See. Lebensfreude
pur am kirgisischen Binnenmeer!
Anfang
Bilder 1
Bilder
2
Bilder 3
|
| |
2005 - 2014
O U T D O O R
|